Das Pilotprojekt Biodiversität des Kreisverbandes Imker Forchheim e.V. wurde offiziell eröffnet. Zur „gezielten Veranstaltung“ waren alle Eingeladenen gekommen und Einige mehr. Die Imker wurden gelobt, dass sie so ein anspruchsvolles Pilotprojekt anpacken und umsetzen. Die Presse berichtete ausführlich.
Das Pilotprojekt entsteht hoch auf dem „Gebirg“ in der Fränkischen Schweiz in Hetzelsdorf als Vorzeigefläche. Das ca. ein Hektar große Areal unterhalb des 550 m hohen Reisberges, nahe des Dreigemeindeecks Hetzelsdorf, Kirchehrenbach und Leutenbach, liegt eingebunden in vorchristlichen Besiedlungsstätten Katzenstein und Walberla und ist altes Kulturland. Hier siedelten schon tausende Jahre vor Christi- Geburt Menschen, jagden und bestellten den Boden. Klimawandel, Insektensterben, Monokulturen veranlasste die Imker, diesen Zustand wieder herzustellen. Ein natürlicher Lebensraum für die Natur – für Pflanzen und Tiere, wird geschaffen – Vielfältigkeit steht im Mittelpunkt.
Dreifelderwirtschaft wird praktiziert, eine mit dem Grubber aufgelockerte Teilfläche sich selbst überlassen, liegende Tothölzer und Lesesteinhaufen werden aufgebaut, Sand, Kies und Lehmgruben geschaffen, Hecken auf Stock gesetzt, Waldrand-Belichtung durchgeführt, um der Fränkischen Mehlbeere genug Licht zu geben und um einige Orchideenarten zu fördern. Halbtrockenrasen, Blumenwiesen und weitere unterschiedliche Kleinstrukturen gehören dazu. Auch Obstbäume, natürlich Hochstamm und alte einheimische Sorten sollen wachsen. Das Projekt läuft zunächst über fünf Jahre und bedarf einer intensiven Betreuung und weiteren Pflege.
Im Rahmen des zweiten Arbeitseinsatzes der Imker fand die offizielle Eröffnung statt. In seiner Eingangsrede machte Umweltminister Thorsten Glauber deutlich, dass die Imker eine zentrale Bedeutung für den Umweltschutz einnehmen, als Bindeglied der vielen Akteure und mit ihren Bienenvölkern einen verlässlichen Indikator für die Veränderung unserer Landschaft und des Klimas haben. Und er freute sich über den anspruchsvollen Gestaltungsrahmen des Pilotprojektes in seiner Heimat Fränkische Schweiz. Landrat Dr. Hermann Ulm zeigte im Grußwort die Wichtigkeit des Pilotprojektes für den Landkreis Forchheim als Vorreiter entsprechender Projekte auf und auch er lobte die Imker für ihren ungewöhnlichen Einsatz. Claus Schwarzmann, Vorsitzender des Landschaftspflegeverbandes (LPV FO), und Wolf-Dietrich Schröber, Vorsitzender des Kreisverbandes Imker (KVI FO), stimmten überein, dass das Projekt gemeinsam zum Erfolg geführt wird. LPV FO ist der Projektträger und hier ist Geschäftsführer Andreas Niedling hervorzuheben, der in seiner ruhigen, sachbezogenen Arbeit geschätzt wird, KVI FO der Ausführende. Landtagsabgeordneter Michael Hofmann, Bürgermeister von Pretzfeld Steffen Lipfert, vom Bauernverband Hermann Greif und Reinhard Friedrich, Dr. Folko Buehrle von der Regierung Oberfranken, Geschäftsführer Dr. Friedrich Oehme Bund Naturschutz Forchheim waren gekommen und beteiligten sich rege an den Diskussionen. Auch die Biodiversitätsberaterin Laura Söllner mit ihrem Kollegen Michael Urbanczyk von der unteren Naturschutzbehörde haben vorbeigeschaut.
Alle Anwesenden haben es verstanden, dass hier mit dem Pilotprojekt etwas Besonderes entsteht. Auf der kleinen Fläche wird im konzentriert Ganzheitsansatz eine Vielfalt von Arten und Ökosystemen geschaffen und nicht nur eine Blüh- bzw. Streuobstfläche – ein einzigartiges Projekt.
Sechs Helfer / Unterstützer aus der Imkerschaft hatten vor Eröffnung schon ihren Arbeitseinsatz begonnen, unterbrachen diesen zur Eröffnung, um den Ausführungen und Diskussionen zu lauschen bzw. sich zu beteiligen. Sie waren aber auch die Ersten wieder bei der Arbeit und zeigten deutlich auf, um was es eigentlich geht: Viel Arbeit umzusetzen, um ein „Paradies“ aufzubauen.